Bild: Marie-Theres Graf
Für unsere Studierenden gibt es viele Gründe, Lehr:werker/in zu werden:
Du
reflektierst
deinen Berufswunsch unter Realbedingungen und triffst darauf basierend eine fundierte Berufsentscheidung.
Du
findest
dich selbst als Lehrperson und stellst fest, was für ein Typ Lehrkraft du bist.
Du
erprobst
deine Eignung zum Lehrberuf in allen Facetten und hinterfragst dich selbst.
Du
gewinnst
realistische Einblicke in das Schulleben und den Alltag einer Lehrkraft, weit über reguläre Praktika hinaus.
Du
erhältst
kompetentes Feedback ohne Notendruck und gibst auch deiner/m Lehr:mentor/in Rückmeldung.
Du
sammelst
Erfahrung im Unterrichten und legst so schon einen Grundstein für das Referendariat.
Du
profitierst
von einer intensiven Betreuung – von Schule und Universität.
Du
punktest
mit einem Zertifikat und einem qualifizierten Zeugnis, das Auskunft über deine Fähigkeiten und Fertigkeiten gibt.
Aber lies doch am besten selbst:
Aussagen von Lehr:werker/innen
Unser Alumni-Team schwärmt heute noch von seiner Lehr:werkstatt-Zeit:
Dominik
Im Großen und Ganzen war die Entscheidung an der Lehrwerkstatt teilzunehmen die beste Entscheidung, die ich für meine Zukunft im Lehramt treffen konnte. Ich habe so viele, überwiegend positive, Eindrücke in diesem einen Jahr mitgenommen, dass es den Rahmen sprengen würde, auch nur ein paar aufzuzählen. Ein Erlebnis wird mich aber auf jeden Fall immer begleiten: Endlich das Gefühl zu haben, von den eigenen Schüler/innen wirklich als Lehrer angesehen zu werden und nicht mehr als „nur ein Praktikant“. Meine Schüler/innen hatten mich als einen ihrer Lehrer anerkannt und überraschenderweise auch sehr respektiert. Ich werde nie vergessen, wie einer meiner Schüler, ein „Problemkind“ (sowohl im Elternhaus als auch in der Schule), zu mir meinte: „Herr Santau, dank Ihnen gehe ich wieder gerne in Mathe“. Dieses Erlebnis hat mich endgültig darin bestärkt, dass ich Lehrer werden will.
Alicia
An diesen Tag erinnere ich mich so gut wie an sonst keinen. Ich kam eines morgens in die Schule und blickte bereits verwundert im Lehrerzimmer umher, da ich meine Mentorin nicht finden konnte. Ein Blick auf den Vertretungsplan erklärte: Sie war krank! Und hatte sich ausnahmsweise einmal nicht bei mir im Vorherein gemeldet. In einem kurzen WhatsApp-Austausch bat sie mich, allein in unsere Tandem-Klasse zu gehen, was ich vorher noch nie gemacht hatte. Der Vertretungslehrer kam keine fünf Minuten später herein und meinte gelassen zu mir: „Ach, das ist deine? Dann machst du das doch sicher super!“, setzte sich entspannt an das Lehrerpult und ließ mich zwei Stunden machen. Das war das erste Mal für mich, dass ich mich selbst tatsächlich wie eine „vollwertige“ Lehrkraft gefühlt habe. Es war ein Wurf ins kalte Wasser, aber es hätte gleichzeitig auch nicht besser laufen können.
Nicole
Mein bestes Erlebnis in der Lehr:werkstatt ist wohl der letzte Schultag gewesen, so merkwürdig dies auch klingen mag. Da das auch mein letzter Tag in der Klasse war, war es für mich ziemlich emotional, denn die Klasse wächst einem doch wirklich mehr ans Herz, als ich je gedacht hätte. Man hat auch seitens der Schüler/innen und des Lehr:mentors gemerkt, dass das andersrum genauso der Fall ist. Um aber auf den Punkt zu kommen: Das beste Erlebnis war diese Verabschiedung, denn sie hat mich wirklich berührt und bestärkt. Mich haben viele Schüler/innen aus der Klasse zum Abschied umarmt und der/die ein oder andere hat auch „Ich werde Sie vermissen.“ geflüstert. Ein Erlebnis, das mich unter Garantie immer begleiten wird.
Alica
Das war wohl das Sommerfest nach Ende der offiziellen Lehr:werkstatt-Zeit. Ich habe viele Schüler/innen gesehen, die ich im zweiten Schulhalbjahr nicht mehr unterrichtet hatte. Sie kamen auf mich zu und haben gefragt, warum ich sie nicht mehr unterrichtet habe und wo ich denn geblieben sei. Mein persönliches Highlight war dann das Gespräch mit dem „Störenfried“ aus einer meiner Klassen. Der kam auch am Sommerfest auf mich zu und hat sich bei mir für das Schuljahr und den Unterricht bedankt. Dieses Gefühl von Anerkennung und Dankbarkeit hatte ich vorher noch nie erlebt. Es hat mir die Bestätigung gegeben, dass ich als Lehrerin in einer Schule richtig aufgehoben bin.
Sina
Mein schönstes Erlebnis in der Lehr:werkstatt kann ich kaum wirklich festmachen, denn es gab sehr viele, kleine oder auch größere schöne Momente während dieses unglaublichen Jahres. Besonders schön war es, als ich gemerkt habe, dass die Schülerinnen und Schüler mich nicht nur als Praktikantin gesehen haben. So fühlte ich mich viel angekommener und aufgenommen an der Schule. Einer dieser schönen Momente war auch das Feedback einer Klasse am Ende des Schuljahres. Sie zeigten auf, was wir in diesem ganzen Schuljahr für vielfältige Dinge gemachte haben, von denen ich einige schon wieder vergessen hatte. Außerdem bestärkten sie meine Lehr:mentorin und mich, dass Neues auszuprobieren und Strukturen aufzubrechen, Erfolg haben kann. Während des Schuljahres haben wir immer wieder neue Methoden ausprobiert. Einige haben gut geklappt, andere konnte man noch verbessern. Aber das Schönste war, dass die Schülerinnen und Schüler diese Ideen gesehen haben und gut fanden. Insgesamt bin ich dankbar für dieses Schuljahr, für all die „besten“ Erlebnisse und die Menschen, die ich kennenlernen durfte.
Alex
Wenn ich so an meine Zeit als Lehr:werker zurückdenke, dann kann ich gar kein bestes Erlebnis ausmachen, da die gesamte Zeit wahnsinnig schön, lehrreich und zufriedenstellend war. Jedoch kann ich definitiv sagen, dass eine Klasse mit fröhlichen Schülerinnen und Schülern, die Freude an meinem Unterricht haben und etwas daraus mitnehmen, jedes Mal aufs Neue ein wunderbares Erlebnis war. Ebenfalls ist die Anerkennung durch andere Lehrkräfte aus dem Kollegium herzerwärmend und bestärkte mich immer wieder in meiner Entscheidung, Lehrer zu werden.
Bilder: Marie-Theres Graf
Wie begleitet dich die Universität?
Begleitveranstaltungen
Die Begleitveranstaltungen sind ein spezielles Angebot für unsere Lehr:werker/innen. Das Format unterscheidet sich dabei von Universität zu Universität. Sicher ist aber, dass du dadurch in deinem Praktikumsjahr unterstützt wirst, und neben praxisnahem Input auch viele Gelegenheiten erhältst, dich mit anderen Lehr:werker/innen auszutauschen. Wenn du neugierig bist, was dich genau an deinem Standort erwartet, kannst du die jeweilige Standortseite besuchen.
Kompetenzworkshops
An den Kompetenzworkshops kommen alle Teilnehmer/innen eines Standortes zusammen, also Lehr:werker/innen und Lehr:mentor/innen. Zusammen mit deiner Tandemlehrkraft tauchst du ein in Themen wie Teamteaching oder Classroom-Management im Team. Damit sind die Kompetenzworkshops der Inbegriff von Verbindung zwischen universitärem und schulischem Know-How. Auch hier können die Standorte eigene Schwerpunkte setzten, weswegen es sich lohnt die Seite deines Standortes zu besuchen.
Bilder: Marie-Theres Graf
Welche Voraussetzungen solltest du erfüllen? Was erwarten wir?
Semester
Als frühesten Zeitpunkt für den Start deines Tandempraktikums empfehlen wir das dritte Semester (d.h. du kannst dich bereits in deinem zweiten Semester für die Lehr:werkstatt bewerben). Wir möchten sicherstellen, dass du bereits erziehungswissenschaftliche oder didaktische Veranstaltungen an der Universität besucht und auch schon fachliche Inhalte vertieft hast.
Dein Weg zur Teilnahme
Dich hat es gepackt und du willst Teil der Lehr:werkstatt werden? Dann schau doch gleich mal auf der Überblicksseite für die Bewerbung vorbei!
FAQs von Studierenden
Ausgeblendet damit alle geschlossen
Was passiert, wenn mein/e Lehr:mentor/in eine andere Fächerkombination hat als ich?
Es kann vorkommen, dass das gebildete Tandem nur ein Fach gemeinsam hat. In diesen Fällen findet sich im Kollegium fast immer eine weitere Lehrperson, die die Rolle einer Zweitmentor/in übernimmt.
Welche Verpflichtungen gehe ich ein?
Du verpflichtest dich zur Teilnahme an der Lehr:werkstatt für die Dauer des Schuljahres und einem Praktikumsstundenumfang von mindestens 225 Schulstunden. Außerdem hast du im Vorfeld geprüft, ob sich die Lehr:werkstatt mit dem Studienpensum der beiden Semester gut vereinbaren lässt. Obligatorisch ist die Teilnahme an den Kompetenzworkshops und Begleitveranstaltungen, sowie das Führen eines Logbuchs. Die genauen Rahmenbedingungen variieren u.U. je nach Standort - am besten du informierst dich direkt bei deiner Universität.
Wie erhöhe ich meine Chancen, gematcht zu werden?
Je mobiler du bist, umso besser sind die Matchingmöglichkeiten. Viele Schulen, die weiter vom Uni-Standort entfernt sind, zeigen eine hohe Bereitschaft, sich auf die Bedürfnisse der Lehr:werker/innen einzurichten. Die meisten Schulen in angrenzenden Landkreisen sind auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und damit mit dem Semesterticket erreichbar. Deine Teilnahmechancen erhöhen sich außerdem durch eine möglichst frühe Bewerbung nach Bewerbungsstart.
Wie werde ich Lehr:werker/in?
Bewerben kannst du dich für das jeweils kommende Lehr:werkstatt-Jahr i.d.R. ab Februar jeden Jahres. Die Fristen und Bewerbungsverfahren variieren u.U. je nach Standort. Weitere Informationen findest du hier und auf den Homepages der teilnehmenden Universitäten.
Kann ich Lehr:werker/in an meiner ehemaligen Schule werden?
Um für die Studierenden den Rollenwechsel von der SchülerInnenrolle zur Rolle der Lehrperson möglichst reibungslos zu gestalten, werden im Matchingtool keine Tandems mit Lehrkräften der ehemaligen Schule der Studierenden gebildet. Solltest du nichtsdestotrotz ein Wunschtandem mit einer Lehrkraft deiner ehemaligen Schule bilden wollen, solltest du ein Beratungsgespräch mit deiner jeweiligen Standortkoordination führen. Für das Kennenlerngespräch erhältst du einen speziell auf diese Situation angepassten Leitfaden.
Ist die Lehr:werkstatt zeitlich mit einem Vollzeitstudium vereinbar?
Die Lehr:werkstatt ist darauf ausgelegt, sich gut mit einem Vollzeitstudium vereinbaren zu lassen. Die Richtdauer während des gesamten Lehr:werkstatt-Jahres beträgt 225 – 260 Stunden. Diese könnten sich folgendermaßen auf die einzelnen Bausteine der Lehr:werkstatt verteilen:
- Erste Blockphase: 3-4 Wochen, bei 4 – 5 Stunden täglich: 60 – 100 Stunden
- Studienbegleitende Phase WiSe: 10 Wochen, 4 – 5 Stunden je Woche: 40 – 50 Stunden
- Zweite Blockphase: 3-4 Wochen, bei 4 – 5 Stunden täglich: 60 – 100 Stunden
- Studienbegleitende Phase SoSe: 6 Wochen, 4 – 5 Stunden je Woche: 24 – 30 Stunden
Die Ausgestaltung in jedem Tandem erfolgt individuell – dein/e Lehr:mentor/in und du stimmt euch über die zeitliche Verteilung der Stunden ab und gestalten diese so, dass es für euer Tandem optimal ist.
Kann ich trotz bereits absolvierter Pflichtpraktika teilnehmen?
Auch wenn du die Praktika, die dir durch die Lehr:werkstatt anerkannt werden, bereits absolviert hast, steht dies der Teilnahme an der Lehr:werkstatt nicht im Wege. Ganz im Gegenteil: Die dort gesammelte Schulerfahrung kann gewinnbringend in das Lehr:werkstatt-Jahr miteinfließen; das Engagement in der Lehr:werkstatt stellt eine zusätzliche Qualifikation dar.
Wie erfolgt die Anrechnung der Lehr:werkstatt als Praktikum?
Alle bestätigten Tandems werden von den zuständigen Praktikumsämtern offiziell zugeteilt. Die Praktikumsämter gewährleisten, dass die Lehr:werkstatt nach Ableistung des Schuljahres als Ersatz für die entsprechenden Praktika anerkannt werden kann. Ausgestellt werden die entsprechenden Bescheinigungen von der Schulleitung der jeweiligen Lehr:werkstatt-Schule.
Ich kenne bereits eine Lehrkraft, die mein/e Tandempartner/in in der Lehr:werkstatt werden will. Können wir uns gemeinsam bewerben?
Grundsätzlich empfehlen wir dir an unserem Matching teilzunehmen, da es ein elementarer Bestandteil der Lehr:werkstatt ist. Mit unserem Matching-Algorithmus lässt sich eine Aussage treffen, wie gut ein Tandem auf fachlicher und persönlicher Ebene voraussichtlich harmoniert. Aus diesem Grund bitten wir auch diejenigen, die mit einer bestimmten Person zusammenarbeiten möchten, um eine offizielle Bewerbung über das Matchingtool damit wir euren Score bestimmen können. Die für dich zuständige Standortkoordination merkt diesen Wunsch vor und generiert ein händisches Match zwischen dir und deinem/r Wusnchtandempartner/in. Hierfür benötigen wir den vollständigen Namen der Lehrkraft und dir, die E-Mail-Adressen, den Namen der Schule sowie deinen Universitätsstandort.
Sobald das Match zwischen deiner/m Wunschtandempartner/in und dir generiert wurde, erhalten ihr beide eine Benachrichtigung. Wie alle anderen gematchten Paare, muss sich auch das Wunschtandem zu einem Kennenlerngespräch treffen. Der Fokus liegt hierbei jedoch ganz klar auf dem Thema Rollenwechsel. Wir stellen hierfür einen Gesprächsleitfaden zur Verfügung, der entsprechende Anregungen gibt.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um an der Lehr:werkstatt teilzunehmen?
Das ist ganz unterschiedlich. Du solltest mindestens im dritten Fachsemester sein und bestmöglich bereits erziehungswissenschaftliche oder didaktische Veranstaltungen aus deinem Lehramtsstudium absolviert haben. Außerdem sollte die intensive Zeit in der Lehr:werkstatt sich in deine Studienplanung einfügen, in dem du entsprechend weniger ECTS in den Lehr:werkstatt-Semestern absolviertst. Einige Studierende absolvieren die Lehr:werkstatt erst zum Ende ihres Studiums, um so noch mehr fachliches Wissen sammeln zu können. Andere vereinen die Zeit der Examensvorbereitung mit der intensiven Praktikumserfahrung oder verlängern die Wartezeit bis zum Referendariat, um ganz ohne Notendruck im Teamteaching zu unterrichten. Sprich mit ehemaligen Teilnehmer/innen!
Erhalte ich Leistungspunkte (ECTS) für die Teilnahme?
Das ist von Universität zu Universität unterschiedlich. Informiere dich bitte auf den jeweiligen Standortseiten darüber.
Du hast noch Fragen oder möchtest dich tiefergehend über die Lehr:werkstatt informieren? Dann schau unbedingt auch mal in unser Lehr:werkstatt-Wiki rein:
Bild: Barbara Lex